Hier erfahren Sie mehr über die verschiedenen Wildtierarten in unserem Revier. Wir werden versuchen, zu den bekanntesten Vertretern mit der Zeit kleine Steckbriefe zu generieren.
Im folgenden erstmal eine kleine Aufzählung der bekanntesten, im Revier vorkommenden (oder ehemals vorkommenden) Arten:
Schalenwild: Schwarzwild, Rotwild, Damwild, Rehwild
Raubwild: Rotfuchs, Dachs, Steinmarder, Wildkatze, Waschbär
Haarwild: Feldhase, (Kaninchen)
Federwild: Stockente, Ringeltaube, Nilgans, (Fasan, Rebhuhn)
Das Wildschwein (Schwarzwild)
Sein lateinischer Name lautet „Sus scrofa“
Wildschweine leben seit Urzeiten in Europa, vornehmlich in Süd-, Mittel- und Osteuropa. Doch auch nach Nordeuropa breiten sie sich mittlerweile aus. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Wildschweine reicht von Europa über Asien und Arabien bis nach Indien. Durch den Menschen sind Wildschweine auch nach Australien und nach Nordamerika gekommen.
Sie bevorzugen lichte Laub- und Mischwälder, haben sich aber an so gut wie jeden Lebensraum angepasst. Wichtig sind Wasser und Möglichkeiten zum Suhlen.
Wildschweine gehören zu den Allesfressern. Beim Durchwühlen des Erdreichs nehmen sie sowohl tierische Nahrung, wie Würmer, Engerlinge, Mäuse, Schnecken, Gelege von Vögeln, Eidechsen, Aas als auch Pilze, Wurzeln und Pflanzen. Im Wald dient die natürliche Mast von Eichen und Buchen, auch Kastanien als Hauptnahrung. In der Landwirtschaft können Sauen erhebliche Wildschäden bei Feldfrüchten, wie Kartoffeln, Getreide, Mais anrichten. Auch auf Grünland richten sie durch ihre Wühlerei zum Teil großflächige Schäden an. Ihr Nahrungsverhalten hat auch ökologisch wichtige Folgen: Für Reptilien und Vögel durch Zerstörung von Überwinterungslagern und Gelegen eher negative, für die Biodiversität von Pflanzen eher eine positive, weil der Boden gelüftet und dadurch die Keimruhe gebrochen wird. Auch die Verbreitung von Pflanzensamen wird gefördert.
Aber: Aufgrund der stark gestiegenen landwirtschaftlichen Monokulturen wie Mais und Raps, wächst ihre Population in Mitteleuropa überproportional stark an. In großflächigen Maisschlägen können ganze Familienverbände leben, ohne jemals diesen sicheren Lebensraum verlassen zu müssen.
Die Größe schwankt in Abhängigkeit von der Region; das männliche Wildschwein, der Keiler bis bis 200 kg, die Bachen, erreichen ausgewachsen ein Gewicht von bis zu 150kg. Sie haben ein dichtes Fell mit derben Borsten, im Sommer braun-schwarz, im Winter grau – schwarz, daher der Name “Schwarzkittel”. Die jungen Wildschweine, die Frischlinge werden nach 3 Monaten und 3 Wochen Tragzeit, zumeist in den Monaten März bis April, geworfen. Sie haben in den ersten 3 -4 Monate ein längsgestreiftes, braunes Fell, das nach und nach in die typische Schwarz-graue Färbung übergeht.
Wildschweine leben in Familienverbänden, den Rotten, die von einem erfahrenen weiblichen Wildschwein angeführt werden. Der Jäger nennt es die Leitbache. Die männlichen Schweine, verlassen mit der Geschlechtsreife den Familienverband und bilden Junggesellengruppen. Im Erwachsenenalter werden sie zu Einzelgängern. Die Rotten suchen sie nur zur Paarungszeit, der Rausche, im November bis Dezember auf.